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Ausstellungen 2022

Glasklar - Glaskunst

bis 6. März 2022

 

Blick in die AusstellungZu Beginn des Jahres gibt es im Glasmuseum wieder einmal die moderne Glaskunst zu sehen, die leider viel zu häufig im Depot verschwinden muss. Die museumseigene Sammlung zur Studioglaskunst umfasst mittlerweile über 300 Objekte und ist in den vergangenen Jahren angewachsen, obwohl kein Ankaufsetat zur Verfügung steht. Der Museumsverein konnte im Jahr 2017 den Nachlass einer Glassammlerin, die auch Mitglied im Museumsverein war, nach deren Tod zu einem günstigen Preis erwerben. Diese und andere Objekte werden präsentiert.

 

Dagmar Ruhlig-Lühnen freut sich, dass es die sehenswerten Objekte aus dem Depot in die Ausstellungsvitrinen geschafft haben. „Viel zu selten können wir diese schönen Stücke zeigen, leider kommen sie bei uns nur als „Lückenfüller“ zwischen zwei Sonderausstellungen ans Licht“. Dabei handelt es sich bei der Sammlung des Museums mit fast 400 Objekten aus den Jahren 1977 bis 2020 um eine der größten dieser Art in Deutschland. 


Die moderne Glaskunst, auch „Studioglaskunst“ genannt, nimmt einen breiten Raum in der Museumssammlung ein. Unter den jetzt gezeigten Ausstellungsstücken sind auch die jüngsten Neuzugänge in der Sammlung zu sehen. Dagmar Ruhlig-Lühnen versucht, die Glasobjekte immer wieder in einen anderen Kontext zu setzen, so dass auch Besuchern, die öfter im Museum sind, die Objekte wie neu erscheinen. An der großen Fensterwand werden auch wieder einmal einige selten gezeigte farbige Glasfenster und Bleiverglasungen aus dem Magazin präsentiert, außerdem sind Wandobjekte zu sehen.


Die Besucher können sich beim Rundgang durch das Glasmuseum von der Vielfalt der internationalen Glaskunst überzeugen. Die abwechslungsreiche und farbenfrohe Ausstellung ist ein wahrer Augenschmaus und lädt zum Sehen und Staunen ein. 
 


 

Hubert Koch - Glaskunst aus Lauscha im Thüringer Wald

Nachlass-Ausstellung verlängert bis 31. Juli 2022

 

Hubert Koch am Arbeitsplatz Mitte der 1970er Jahre„Ist es übertrieben, wenn ich ihn bei mir selbst den Weltmeister der Lampenglasbläser nenne? Solche Gläser hat niemand vor ihm gemacht und sie wird auch keiner nach ihm machen.“ So beschrieb Joachim Kruse, der ehemalige Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg, das Werk des Glaskünstlers Hubert Koch.

 

Der Name Hubert Koch ist untrennbar verbunden mit der künstlerischen Glasgestaltung vor der Lampe, der Verarbeitung von vorgefertigten Glasröhren und -stäben vor dem Gasbrenner. In dieser Technik hat es Hubert Koch zu höchster Perfektion gebracht.

 

Koch wurde am 13. Mai 1932 in Lauscha geboren, absolvierte von 1947 bis 1950 eine Ausbildung zum Kunstglasbläser, besuchte die Glasfachschule in Lauscha und schloss mit der Gesellenprüfung ab. Im Jahr 1956 legte er die Meisterprüfung ab, nachdem er in verschiedenen Betrieben in Lauscha tätig war. Seit 1962 arbeitete Koch selbständig, entwickelte sich zum gefragten Hersteller von Glasaugen für  Tierpräparatoren und fertigte kunsthandwerkliche Arbeiten in der Lampentechnik. 1973 wurde er als Mitglied in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen. Für seine künstlerische Arbeit erhielt er zahlreiche Ehrungen, unter anderem 1978 ein Ehrendiplom bei der II. Quadriennale des Kunsthandwerks sozialistischer Länder und 1977 beim Coburger Glaspreis für moderne Glasgestaltung in Europa eine Urkunde für hervorragende Leistungen und 1985 einen Sonderpreis. Museen weltweit nahmen seine Arbeiten in ihre Sammlungen auf. Seit 1991 war Hubert Koch Mitglied im Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. Am 27. Dezember 2011 ist er in Lauscha gestorben.

 

Er hinterlässt eine Fülle von Gefäßen, Vasen, Schalen, Kummen und Flaschen, die vor der Flamme gearbeitet sind. Die federleichten zarten Stücke sind nicht für den täglichen Gebrauch bestimmt, sondern es sind kleine Kunstwerke, die ihre Liebhaber auf der ganzen Welt gefunden haben. Die Liste der Ausstellungen, an denen Hubert Koch beteiligt war, ist endlos, seine Werke waren nicht nur national, sondern auch international zu sehen.

 

Zwei Vasen von Hubert KochTypisch für Hubert Koch sind Objekte mit schwellenden, weich wirkenden Wandungen, oft in ausladenden Ovalformen und in knospenartiger Gestalt. Ihre Oberflächen sind mit immer wieder neuen Faden- und Netzmustern sowie mit Aufschmelzungen von Glasemail gestaltet. Viele von ihnen erhalten ihre Spannung durch den Wechsel von kristallklaren oder farbigen Flächen zu einem Dekorband. Alle Objekte zeugen von einer intensiven Naturbeobachtung. Die Nähe zu elementaren Dingen der heimischen Landschaft wie Erde, Wasser oder den Linien in dünnem Eis, zu organischen Materialien wie Holzmaserungen, Pflanzen oder Federn führt bei Hubert Koch jedoch nicht zu Abbildern, sondern zu neuen Formen, die wie in der Natur gewachsen erscheinen. Handwerkliche Meisterschaft und individuelle künstlerische Erfindungsgabe ergänzen sich in diesen Arbeiten auf ideale Weise.

 

Die Ausstellung präsentiert eine Vielfalt an Objekten, die sich im Nachlass der Ehefrau Hubert Kochs befunden haben. Sie vermittelt eine Überblick über das Werk dieses Ausnahmekünstlers, dessen Arbeiten nun zum Verkauf stehen.

 


 

lichtes - Aktuelle Arbeiten von
Alkie Osterland und Cornelius Réer

19. März bis 8. Mai 2022

 

Mit Alkie Osterland und Cornelius Réer werden zwei Glaskünstler vorgestellt, die in ganz unterschiedlichen ArbeitsbereichenAlkie Osterland tätig sind. Ihre Vorliebe für transparentes Glas, ganz gleich ob farbig oder klar, ist bei ihnen das verbindende Element. 
Cornelius RéerSowohl die Wandobjekte von Alkie Osterland als auch die funktionalen, objekthaften Gebrauchsgläser von Cornelius Réer sind bestimmt durch die leichte Farbigkeit und Transparenz des verwendeten Glases. 
Durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten erhalten die Arbeiten eine ganz eigene Lebendigkeit. Die Ausstellung vereint die Arbeiten der beiden Künstler unter dem Titel „lichtes“, ein Motto, dem sich die Objekte verschreiben.

 

 

Alkie Osterland SyrinxAlkie Osterland ist Jahrgang 1967, in Würzburg geboren und arbeitet seit 1992 in einer eigenen Werkstatt in Schwäbisch Gmünd als Glas- und Schmuckgestalterin. In der Ausstellung zeigt sie Wandarbeiten, überwiegend in Grün- und Blautönen, die in ihrer lichten Farbigkeit an Landschaftsformationen, Meer und Wiesen erinnern.Alkie Osterland Daphne
Für ihre Arbeiten schmilzt sie Streifen aus farbigem transparentem Glas im Brennofen an- und aufeinander und erhält dadurch ein schimmerndes Relief, welches im Zusammenspiel von Licht und Schattenwurf Struktur erhält. Außerdem sind in der Ausstellung ihre Plastiken aus massivem klarem Glas zu sehen. “Häuser“, mit einer rohen unpolierten Oberfläche sammeln das Licht und ruhen auf schwarzen Holzstämmen. 

 

Cornelius Réer OLA PaarCornelius Réer ist 1961 in Coburg geboren. Einer Glasmacherlehre in der Glashütte Süßmuth in Immenhausen folgten Arbeitsaufenthalte in Glashütten im In- und Ausland, seine Glasentwürfe fertigteCornelius Réer Karaffe mit Becher DROPP er in verschiedenen Werkstätten, bevor er sich 2004 zunächst in Fürth, ab 2008 dann in Nürnberg eine eigene Werkstatt für Glasschmelze aufbaute. 
Hier entstehen Gefäßformen und Objekte am Schmelzofen. Kleinserien von Gebrauchsglas, aber auch Unikate und skulpturale Arbeiten von intensiver Farbigkeit gehören zu seinem Arbeitsfeld. Die Glasserien zeichnen sich durch ihre Farbgebung, eine hohe Funktionalität und bestechende Ästhetik aus. 

 

In einem zweiten Geschäftsbereich gestaltet er zusammen mit der Diplom-Designerin Laura Jungmann eine Kollektion Gebrauchsglas aus recycelten Glasflaschen. Unter dem Namen „Same Same“ werden handelsübliche, industriell hergestellte Glasflaschen mit handwerklichen Mitteln vom Massenprodukt zu individuellen Einzelstücken umgearbeitet. 

 

Die Zusammenschau dieser unterschiedlichen Arbeiten, verbunden durch die leichte Farbigkeit und Transparenz, macht den Reiz dieser Ausstellung aus. 
 

 


 

GLAS 2022 - 8. Immenhäuser Glaspreis  

Wettbewerb zur zeitgenössischen Glaskunst in Deutschland
21. Mai bis 17. September 2022
 

Preisverleihung

Volles Haus bei der Bekanntgabe der Preisträger des Wettbewerbs um den 8. Immenhäuser Glaspreis – mehr als 100 Besucher, darunter viele teilnehmende Künstlerinnen und Künstler – waren bei der Preisverleihung am 17. September im Glasmuseum dabei.

 

Ralf Patock, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Grebenstein, gab den Gewinner des 1. Preises bekannt und verlas auch die Würdigung der Jury:

 

1. Preis
gestiftet von der Stadtsparkasse Grebenstein
Samuel Weisenborn
„Destruction I und II“, 2021

 

Mit dem 1. Preis werden die beiden Wettbewerbsbeiträge von Samuel Weisenborn ausgezeichnet. Der 1978 geborene1. Preis Samuel Weisenborn _ Destruction und in Hadamar und Halle ausgebildete Künstler liefert aus handwerklicher und künstlerischer Sicht hochwertige Arbeiten ab.
Die beiden Gefäßobjekte „Destruction I und II“ bestehen aus frei geformtem, farblosem Kristallglas mit jeweils unterschiedlich farbigem Unterfang. Die dickwandigen Gefäße wurden bildhauerisch bearbeitet. Material wurde durch Schleifen tiefgreifend abgetragen, die Oberflächen wieder aufpoliert. Einzelne Elemente ragen wie Inseln asymmetrisch weit aus dem bearbeiteten Gefäßkörper heraus. Es sind Überreste der ursprünglichen Wandstärke, die durch unterschiedliche Strukturen, Facettschliffe, Kugelungen oder glatte Polituren einen jeweils eigenen Charakter erhalten. Getragen werden sie von einem kraftvollen, dynamischen Körper. Die Farbigkeit des Unterfangs bricht sich in den Facetten und Schraffuren der Oberflächenstruktur, so dass ein Leuchten entsteht, dessen Präsenz sich beim Umschreiten der Arbeiten ständig verändert. Ist es überinterpretiert, hier ein Sinnbild für unsere heutige Gesellschaft zu sehen? Gemeinschaftliche Bindungen scheinen zerstört, zu individuellen Positionen erodiert zu sein – und doch verbindet sie untergründig immer noch eine kraftvolle, gemeinsame Basis. Mit großer Entschlossenheit hat Samuel Weisenborn ein skulpturales Programm entwickelt, das durch seine schlüssige formale Gestaltung, die perfekte Ausführung und eine enorme Assoziationskraft herausragt.

 

Den Preisträger des 2. Preises gab Dr. Rolf Luhn von art regio bekannt.
2. Preis
gestiftet von Art Regio, dem Kunstförderprogramm der SparkassenVersicherung
Marina Aletsee
„Die letzte Patrone“, 2022

 

Die 1994 in Füssen geboren Marina Aletsee bekommt für ihre Skulptur „Die letzte Patrone“ aus formgeschmolzenem2. Preis Marina Aletsee _ Die letzte Patrone und geschliffenem Glas den zweiten Preis der Jury zugesprochen. Der kompakten, ganz auf die Silhouette einer Patrone reduzierten Form steht ein indifferentes, je nach Lichteinfall changierendes, Blut symbolisierendes Innenleben gegenüber. Das Innenleben bleibt letztlich aufgrund der geschliffenen Oberfläche opak und rätselhaft. Die Arbeit thematisiert als politisches Statement nicht nur die heutige Black Lives Matter-Bewegung, sondern auch generell Gewalt gegen Minderheiten. Sie besticht durch die konsequente Verbindung von Form und Inhalt. Diese Fokussierung, die ohne Pathos auskommt, hat die Jury überzeugt. Die Skulptur steht für eine zeitkritische Auseinandersetzung der jungen Generation mit gesellschaftspolitischen Themen.

 

Den 3. Preis, gestiftet vom Magistrat der Stadt Immenhausen, über gab Bürgermeister Lars Obermann an
Alexandra Geyermann
„Fenster 2 zu einer verschwundenen Welt“, 2021

 

Den dritten Preis vergibt die Jury an die 1969 geborene Alexandra Geyermann aus Zwiesel und damit prämiert sie3. Preis Alexandra Geyermann _ Fenster zu einer vergessenen Welt nicht nur das zum Wettbewerb eingereichte Objekt, sondern auch die langjährige Präsenz der Künstlerin als Graveurin.
Ihre Gravuren sind ein Zeugnis professioneller Qualität und darüber hinaus ein Kaleidoskop von ganz besonderer ikonografischer Finesse und Sensibilität. Ihre Themen kreisen häufig um historische Frauenfiguren, die nicht im öffentlichen Bewusstsein verankert sind. 
In der prämierten Arbeit „Fenster zu einer verschwundenen Welt“ wird eine ovale Glasscheibe in einem schlichten Biedermeierrahmen aus Holz gefasst. Die Gravuren beziehen sich auf die tragische Liebe der Margaret Fountaine und ihre Suche nach einem seltenen Schmetterling. Diese Arbeit zeigt die souveräne technische Beherrschung der Gravurtechnik und wird zu einer perfekten Symbiose aus Botschaft und Bild - beseelt und detailreich im Narrativen. Alexandra Geyermann hat einen eigenen unverkennbaren Stil entwickelt und vermag es auf das Vortrefflichste, literarische Kleinode in Glas zu bannen.


Die Besucher der Ausstellung haben auch den publikumspreis vergeben: das Objekt mit den meisten Stimmen stammt von Sina Mendler undPublikumspreis Sina Mendler - Gedankengeflecht trägt den Titel „Gedankengeflecht“. Dieser mit 250,-- Euro dotierte Preis wurde von der Gesellschaft der Freunde der Glaskunst gestiftet.

 

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Fenja Eckart und Armin Schönlau mit Klavier und Gesang.


 


 

Das Jahr 2022 ist ein Besonderes: Es wurde von der UN (Vereinte Nationen) zum Jahr des Glases ausgerufen. Die „Gesellschaft der Freunde der Glaskunst Richard Süßmuth e.V.“ kann 2022 auf 40 Jahre Engagement für das Glasmuseum zurückblicken und das Glasmuseum Immenhausen selbst wurde vor 35 Jahren eröffnet. Plakat GLAS 2022

 

Zu diesen Jubiläen führen die Stadt Immenhausen und der Museumsverein mit der Ausschreibung des 8. Immenhäuser Glaspreises eine Tradition fort, die im Jahr 2000 begann. Damals wurde eine Ausstellung organisiert, die einen Überblick über die aktuelle Glaskunst in Deutschland geben sollte. Nach dem Erfolg und dem Zuspruch von Besucherinnen und Besuchern, Künstlerinnen und Künstler sowie Fachleuten entwickelte sich diese Ausstellungsreihe zu einem national und international beachteten Projekt.

 

Unter der Schirmherrschaft der Hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, wird nun mit der Ausstellung „GLAS 2022“ zum 8. Mal der Wettbewerb um den Immenhäuser Glaspreis ausgeschrieben. 

 

Das Ziel der Ausstellung ist es wieder, einen Überblick über die Spannbreite der aktuell in Deutschland mit dem Material Glas arbeitenden Künstlerinnen und Künstler zu geben und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten dieses faszinierenden Werkstoffes aufzuzeigen. Dabei sollen nicht nur prominente Namen auftreten, sondern auch bewusst junge, bisher weniger bekannte Glasgestalter angesprochen werden, sich mit ihren Arbeiten einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. 

 

Die Ausschreibungsbedingungen zum Wettbewerb legen fest, dass die Objekte nach 2019, dem Jahr des letzten Glaspreises, entstanden sein müssen und noch nicht auf einer öffentlichen Ausstellung zu sehen waren. 
Die seit 2020 währende Corona-Pandemie hat es vielen Glasschaffenden bei ihrer Arbeit nicht einfach gemacht. In zahlreichen Objekten spiegelt sich die derzeit noch immer schwierige Situation. Dennoch haben sich wieder 60 Künstlerinnen und Künstler beworben und präsentieren sich mit 100 Objekten der Jury und dem Publikum.

 

Die Ausstellung stellt im Internationalen Jahr des Glases einen Höhepunkt dar und macht die Besonderheit dieses Werkstoffs deutlich, der auf der einen Seite so alltäglich ist, dass er kaum wahrgenommen wird, auf der anderen Seite aber gerade in der Kunst Außergewöhnliches zulässt.
Der Besuch der Ausstellung vermittelt einen Eindruck von der vielfältigen deutschen Glasszene und macht hoffentlich neugierig auf weitere Entdeckungen, die die Glaskunst im In- und Ausland bietet.

 

Die Preisverleihung findet während der Finissage am 17. September 2022 statt. 

Es nehmen teil:
Marina Aletsee - Frank Ballowitz - Michael Behrens - Elisabeth Brosterhus - Simone Fezer - Ursula-Maren Fitz - Ariane Forkel - Barbara Freshwater - Alexandra Geyermann - Elena Graure-Manta - Wilfried Grootens - Jörg Hanowski - Iris Haschek - Jürgen Höpner - Masumi Igarashi - Monika Ihl - Heide Kemper - André Kestel - Katharina Kleinfeld - Henry Knye - Bernd Lichtenstein - Anja Listl - Silvia Lobenhofer-Albrecht - Uta Majmudar - Elke Mank - Elvira Martens - Sina Mendler - Ursula Merker - Wolfgang Mussgnug - Stella Orlowski - Alkie Osterland - Angelika Pietsch - Susanne Precht - Ulrich Precht - Dina Priess dos Santos - Olga Pusztay - Annegrete, Riebesel - Andreas Rieder - Gabriele Riester - Hermann Ritterswürden - Torsten Rötzsch - Achim und Hiltrud Schieffer - Reiner Schlestein - Christa Schmets - Heidi Schmitt - Wolfgang Schmölders - Olaf Schönherr - Antje Schröder - Susanne Sorg - Michaela Swade - Mary Sych - Ulrike Umlauf-Orrom - Wilhelm Vernim - Maria Völkel - Michael F.J. Weinfurtner - Samuel Weisenborn - Hans-Jürgen Westphal - Angela Willeke
 

 


 

 Irmgard Holtmeier - Buntglasprojekte  

15. Oktober 2022 bis 08. Januar 2023

Irmgard Holtmeier

 

Irmgard Holtmeier wurde 1946 in Spangenberg geboren. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie von 1966 bis 2016 als Technische Angestellte für Maschinen- und Stahlbau in Kassel, Neuss und München, für Bundeswasserstraßen und Wasserbauwerke in Duisburg.
Im Jahr 1990 begann ihre Arbeit mit dem Material Glas, nachdem sie bei der Firma Glas-Janssen in Moers Kurse in deren Kunstglaserei absolvierte. Seitdem fertigt sie in ihrer eigenen Werkstatt Buntglasfenster und Türverglasungen sowie Glasbilder und Lampen in Tiffany- und Bleitechnik.

 

DurchdringungInspiriert wurde sie durch den Besuch in einer Kunstglaserei in Moers. Deren Mitarbeiter vermittelten ihr vieles über die Arbeitsmethoden, Gestaltungsschwerpunkte, Entwurfserstellung bis zu Fertigstellung eines Buntglasobjektes. Rose
Seitdem entstehen Flachglasarbeiten aus farbigen Glasscheiben. Irmgard Holtmeier nutzt Tiffanyglas mit besonderer Leuchtkraft, Opalescent-Glas mit interessanten Farbverläufen, Echt-Antikglas, irisierendes Glas, Kathedralglas, aber auch transparentes Glas mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur.  Die Weiterverarbeitung erfolgt in der sogenannten Tiffany-Technik, bei der die zugeschnittenen Glasscheiben mit Kupferfolie eingefasst und mit Lötzinn verbunden werden. Diese Technik ermöglicht auch die Anfertigung von dreidimensionalen Glasobjekten, z.B. Lampenschirme. 

 

KutterWie schon die Jugendstilkünstler lässt sich auch Irmgard Holtmeier von der Natur inspirieren: 
Nutzpflanzen und Blüten von Zierpflanzen, heimische Tiere, vor allem Vögel in schillernden Farben, Früchte, Strukturen von Gehölzen, verschiedene Schiffstypen u. a. sind in ihren Entwürfen zu finden. Auch der Bestimmungsort ist für sie von Bedeutung. Als Motiv für einen Leseraum beispielsweise taucht eine auf einem Bücherstapel sitzende Eule auf, das Glasbild für einen Essbereich zeigt verschiedene Früchte.
Ihre Lampengestaltungen zeigen häufig Blumenmotive, ganz in der Tradition der Tiffany-Lampen im Jugendstil, es kommen aber auch geometrische Formen und kleinteilige Ornamente vor. Fuchs
In ihren Bildern legt sie besonderen Wert auf die Farbauswahl und die Leuchtkraft der einzelnen Gläser. Ihre Arbeitsweise wird in der Ausstellung durch zahlreiche Entwürfe, Aquarelle als Vorstudien und Mustergläser erläutert. Die Faszination, die das Material Glas auf Irmgard Holtmeier ausübt, wird in der Vielfalt ihrer Arbeiten deutlich, die sowohl vor dem Fenster, in den Vitrinen und an der Wand präsentiert werden.