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Glas 2003 - 2. Immenhäuser Glaspreis

GLAS 2003 – 2. Immenhäuser Glaspreis

Ausstellung im Glasmuseum Immenhausen vom 17. Mai bis 31. August 2003

 

Die teilnehmenden Künstler: 

 

Mark Angus 
Katrin Apel 
Helli Aumann 
Nazzarena Barni-Fritsch
Hans Baumgartner
Heide Baur
Hartmut Bechmann
Karl R. Berg
Christian Breßler
Susanna De Vita
Ursula Ertz
Reiner Eul
Veronika Flesch
Ariane Forkel
Karl-Heinz Garske
Alexandra Geyermann
Wilfried Grootens
Renate Groß
André Gutgesell
Dieter Hackebeil
Jörg Hanowski
Carola Heftrig-Rörig
Winfried Heinrichs
Klaus U. Hilsbecher
Matthias Hinsenhofen
Elke Hübner
Ursula Huth
Monika Ihl
Ada Isensee
Dusa Isijanov
Regina und Norbert Kaufmann
Peter Kerzdörfer
Wolfgang Klee
Jürgen Kob
Petra Kook
Rudolf Köpping
Thomas Kruck
Gerd Kruft
Gabriele Küstner
Carmelo López
Uta Majmudar
Udo Mathee
Ursula Merker
Frank Meurer
Rudolf Mucha
Friederike Mühlbauer
Hartmut Müller
Heide Nonnenmacher
Boris Petrovsky
Susanne Precht
Ulrich Precht
Walter Prinz
Jean-Paul Raymond
Gerhard Ribka
Annegrete Riebesel
Hermann Ritterswürden
Tobias Ruppert
Gerhard Schechinger
Reiner Schlestein
Christa Schmets
Fabia Schmid-Heinisch
Christian Schmidt
Wolfgang Schmölders
Franz Schönbeck
Ruth Schroer
Heikko Schulze-Höing
Michael Schwarzmüller
Christiane Sellner
Hans Gottfried von Stockhausen
Nina Thorp
Stephen Thorp
Günther Tomczak
Christian Triebsch
Ulrike Umlauf-Orrom
Milan Vobruba
Martin Vollmert
Alexander Wallner
Sam Weisenborn
Gabi Weiß
Hans-Jürgen Westphal
Angela Willeke
Hans Jürgen Wolff
Jörg F. Zimmermann

 
Die Preisträger 2003 und die Begründungen der Jury:

 

1. Preis 
Alexander Wallner, Zwiesel, für „Zorros Verwandlung“
Die aus dickem Flachglas montierte Skulptur wird als spontan und voller Lebensfreude empfunden. Sie stellt ein Mischwesen, eine Verbindung von Mensch und Tier, dar, das sich dem Titel gerecht in zwei unterschiedlichen Schauseiten präsentiert. Es wandelt sich - insbesondere durch die andere Bearbeitung der Augen- und Mundpartien - der Ausdruck von der einen zur anderen Seite auf eine höchst überraschende Weise. Ausdrucksvoll wird hierzu farbiges Hüttenglas eingesetzt, wobei die Transparenz des Glases wirkungsvoll einkalkuliert ist. Die reiche Schwarzlotbemalung orientiert sich an den simplen Mustern der Ornamentsprache von Comics. Es entsteht so ein lebendiges Spiel zwischen einfachen Körpern, graphisch gestalteten Flächen, Farbakzentuierungen, mattem und klarem Dickglas, zwischen Durchsicht und Aufsicht. Die kraftvolle Geschlossenheit der Skulptur bleibt dennoch bewahrt. In diesem Spiel und in ihrer expressiven Art knüpft die Arbeit indirekt an Lösungen der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts an, geht aber die Probleme selbstbewußt auf eigene Weise an. 


2. Preis
Wilfried Grootens, Kleve, für „Ohne Titel“
Die Idee, Glas mit anderen Werkstoffen zu kombinieren, um auf diese Weise die besonderen Eigenheiten der Materialien zur Sprache zu bringen, ist nicht neu. Dies gilt auch für die Gegenüberstellung von Glas und Holz. Wilfried Grootens erzielt allerdings aus einem höchst einfach erscheinenden Vorgang, Glasscherben in einem naturgeformten gespaltenen Ast zu stapeln, nicht nur eine gelungene ästhetische Wirkung, die aus dem Kontrast zwischen der dumpfen Materialität des Holzes und der Eigenschaft des Glases, Brillanz und Leuchtkraft zu erzeugen, resultiert, sondern er ruft mit seiner Arbeit verschiedenste Assoziationen hervor. Sie setzen an dem senkrecht emporragenden, von einem Licht- oder Energiestrom gespaltene Ast und in der Verquickung von Natur- und Kunstform in dieser Arbeit an, wobei die sorgfältige Bearbeitung der eingelegten Floatglasscheiben besonders zu beachten ist. Die Wirkung des Werkes wird bei einer Aufstellung in freier Landschaft noch gesteigert. 


3. Preis
André Gutgesell, Ernstthal, für „Differenzierungen“
Die Arbeit folgt dem in der Gegenwartskunst beliebten Prinzip der Reihung. Hier gelingt Gutgesell durch die Kombination von konsequenter Reduktion und minimaler Differenzierung mit der einer Logik folgenden Reihung ein überzeugendes Kunstwerk. Die Arbeit ist reduziert auf die einfache Form dreier Kugeln aus lampengeblasenem Glas, die wiederum in ihrer Farbigkeit auf Blau und Grün reduziert sind. Die Farben besetzen je eine Hälfte der Kugeln und werden, in technisch hoher Perfektion, von einem weißen Lichtstreifen getrennt. Die gleichen Kugeln unterscheiden sich durch die Positionierung ihrer jeweiligen Standfläche. Hierdurch entsteht eine Differenzierung, denn der weiße Mittelstreifen wird damit als Senkrechte, als Diagonale und als Waagrechte festgelegt. Durch diese minimale Veränderung, die als Stehen, Kippen und Liegen empfunden wird, erhält jede Kugel eine andere Anmutung. In der Reihung schließen sich diese drei Zustände zu einer konstruktiven Einheit zusammen. 

 

Belobigungen

 

Reiner Eul, Hadamar, für „Freie Komposition II/02“
Reiner Eul erweitert in seinem großformatigen Glasbild die Malerei mit Schmelzfarben auf Glas gekonnt um weitere dem Glas adäquate Gestaltungsmittel. Indem er Glasbearbeitung in die Glasmalerei integriert, d. h. schattierende und reliefartige Ausschliffe einsetzt, diese feuerpoliert und Ätzmattierungen auf der Rückseite der Platte vornimmt, gewinnt er zusätzlich Tiefe, Strukturierung, Spannung und Gestaltungsreichtum. 


Annegrete Riebesel, Halle, für „Der Regen hört auf“
Das Fensterbild gehört zu den traditionellen Arbeiten in der Glaskunst und verwendet in der Regel Bleistege, um die einzelnen Glasstücke starr miteinander zu verbinden. Hier zeigt Annegrete Riebesel einen neuen Weg auf, der das Glasbild quasi aus seinem Bleikorsett befreit, indem die einzelnen Scheiben mit Drahtklammern verbunden werden. Das Bild gewinnt dadurch Bewegung und Klang, es erhält den Eindruck von Leichtigkeit und der Betrachter erlebt ein subtiles Spiel unter den verschiedenen Lichtartikulationen. Dies wird besonders deutlich in der Arbeit mit dem treffenden Titel „Der Regen hört auf“, die auch das rechteckige Format verläßt. Gekonnt werden in der Arbeit malerische Elemente und Oberflächenstrukturen eingesetzt: Glänzendes und Mattes, Strahlendes und Dumpfes von Weiß über Lichtblau zu Grauschwarz hat seinen Auftritt, die Sprödigkeit des Glases steht in dialektischem Gegensatz zu scheinbar Zufälligem und Fragmentarischem. 


Den Publikumspreis erhielt Wolfgang Klee aus Soest für das Objekt „Empyreum II“